S c h i l t e r n

 

Der Ortsname von Schiltern leitet sich (vermutlich) von den Schildmachern her ("zen sciltarn" - zu den Schildmachern). In den Urkunden sind die Bezeichnungen: Schiltarn; Siltarn; Schylltorn; und Schiltern zu finden. Von einer alten (Flucht-) Burg sind nur noch Mauerreste, die so genannte "Zorimauer" (mhd. von Zarge, Sarg = Umfassung) erhalten geblieben. In der Mauer ist noch ein "Fischgrätmuster" deutlich sichtbar. Ringsum ist noch der Wallgraben der Burg erkennbar. Auf annähernd gleicher Höhe liegt daneben die Pfarrkirche die dem Hl. Pankraz geweiht ist. Ein hohes, einfaches Tonnengewölbe schließt den Kirchenraum ab. Sehenswert ist die, mit reichem Figurenschmuck versehene, Kanzel.


An der Hauptstraße liegt die, 1713 erbaute Pestkapelle mit einem achteckigen Turm mit Zwiebelhelm. Im Inneren sind zahlreiche Figuren von Pestheiligen. Davor stehen unter Blechbaldachinen drei überlebensgroße Figuren: Die Heiligen Leopold, Antonius und Margareta. Im gleichen Ensemble liegt der überdachte Aufgang zur Kirche, die Kirchenstiege.

 

Im oberen Ortsteil liegt das Schloss Schiltern. Es war zuletzt im Besitz der Grafen Aichelburg. Der letzte Besitzer Graf Aichelburg-Rumerskirch verkaufte den gesamten Besitz 1928 an die Stadtgemeinde Langenlois. Die Stadt verkaufte 1930 das Schloss an den Orden der Englischen Fräulein in Krems. Diese führten es fast 50 Jahre als Schule, Kindergarten und Kinderheim. Jetzt wird es als Psychosoziales Zentrum geführt. Gegenüber vom Schloss liegt der wunderbare Schloss-Garten mit seinem sehenswerten Gartenpavillon.

 

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Schiltern und die Altsteinzeit

 


Endlich haben wir das Ergebnis der im Frühjahr 2017 erfolgten Bodenbohrungen im Bereich der Kreisgrabenanlage Schiltern UND das Ergebnis hat uns mehr als verblüfft.

Wir hatten bei den Bohrungen u.a. Knochenstücke, Keramikstücke, sowie die entscheidende Holzkohle gefunden. Mag. Dr. Thomas Einwögerer (von der Forschungsgruppe Quartärarchäologie OREA - Institut für Orientalische und Europäische Archäologie und dem ÖAW - Österreichische Akademie der Wissenschaften) hat uns vorerst in Kurzform folgendes mitgeteilt:

 

"Aus der Sondage RKS-Sch-2017-3 wurde unter anderem ein besonders gut erhaltenes Holzkohlestück für eine 14C Datierung geborgen. Die Analyse ergab ein Alter von fast 34.000 Jahren vor heute.

 

Vermutlich stellt die in einer Tiefe von knapp 3 m nachgewiesene Kulturschicht die verlagerten Überreste eines Lagers des Menschen der letzten Eiszeit dar. Zumindest einmal vor knapp 34.000 Jahren schlug hier eine Gruppe nomadisch lebender JägerInnen und SammlerInnen kurzzeitig ihr Lager auf. Mit dem Nachweis einer paläolithischen Kulturschicht in Schiltern kann der für die Altsteinzeitforschung bedeutende niederösterreichische Donauraum um einen weiteren wichtigen Fundpunkt erweitert werden.„

Zur Info: Die damaligen Witterungs- und Lebensumstände waren nicht gerade wirtlich und die Menschen waren gezwungen sich den jeweiligen Bedingungen anzupassen. Man „streunte“ herum und wusste dennoch genau wo es dann und wann etwas zu jagen/essen gab. Wie lange und wie oft diese Altsteinzeitmenschen tatsächlich bei uns waren kann natürlich auf dieses Weise nicht eruiert werden. Eine ähnliche und schon sehr gut untersuchte Ausgrabungsstätte ist der so genannte Grubgraben in Kammern. Die Menschen damals hatten nicht die Technik sesshaft zu sein wie es die Neolithiker (Jungsteinzeit) in Schiltern vor etwa 7tausend Jahren dann bewiesen.

 

 

Institut für Regionalraumkultur und Geschichte um Schiltern

www.rugus.schiltern.at

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© Hildegard Wutte Kräuterhexe Hilde