ALPENGARTEN AM DOBRATSCH
Schon bei der Spatenstichfeier für die Gebirgsstraße am 3. Juli 1961 regte der damalige Bürgermeister Gottfried Timmerer die Errichtung eines Alpengartens am Dobratsch an.
Die Idee wurde von Naturfreunden mit großer Begeisterung aufgenommen und der Verein „Alpengarten Villacher Alpe“ wurde im Jahr 1966 gegründet.
Die Besucher der eindrucksvollen Panoramastraße sollten die Gelegenheit bekommen,
die vielfältige alpine Pflanzenwelt kennenzulernen;
auch die Erhaltung und Vermehrung der seltenen Pflanzen
war und ist bis heute ein Ziel des Vereins.
Das 1,2 ha große Grundstück zwischen der Villacher Alpenstraße und dem Abbruch in die Schütt liegt auf 1.500 m Seehöhe und ist nur wenige Schritte vom Parkplatz P6 entfernt.
Seit der Eröffnung des Alpengartens am 1. Juli 1973 ist das Gelände
von Anfang Juni bis Ende August für Besucher zugänglich.
Öffnungszeiten Alpengarten: Anfang Juni
bis Ende August
täglich von 09:00-18:00 Uhr, Zeitaufwand ca. 1 Std.
Der Eintritt ist günstig – nicht zuletzt deshalb, weil der Garten von zahlreichen Ehrenamtlichen gepflegt und erhalten wird. Die Artenvielfalt der alpinen Pflanzenwelt ist aufgrund der Lage Kärntens besonders üppig. Das Land liegt im Schnittpunkt mehrerer Florengebiete: Neben arktisch alpinen und mitteleuropäischen Arten können Sie illyrische, submediterrane und subpannonische Pflanzen bewundern.
Auch die alpine Kalkflora ist mit zahlreichen Arten vertreten.
Die mit vorbildlicher
Sorgfalt in 27 Pflanzenquartieren zusammengestellten Gewächse lassen sich anhand akribisch angebrachter Namensschildchen auch von Laien leicht identifizieren!
Besuchen Sie den Alpengarten am Dobratsch nicht nur einmal, denn die Blühpflanzen wechseln einander im kurzen Alpensommer rasch ab. Im Juni können Sie die Frühblüher bewundern, Ende Juni bis Mitte Juli die farbenfrohe Hauptblüte und im August die Hochstaudenblüte mit zahlreichen Spätblühern.
Tipp:
Werfen Sie einen Blick auf die Besonderheiten Wulfenia (nur in Kärnten heimisch!), Österreichischer Wundklee und verschiedene Lilienarten. Wenn Sie ein Stück vom Alpengarten mit nach Hause nehmen wollen, können Sie das gerne tun:
Samen und Jungpflanzen werden gegen eine Spende gerne abgegeben.
Möchten Sie mehr über den Alpengarten wissen, dann nützen Sie die Informationstafeln oder erwerben Sie den Alpengartenführer und interessante
CDs.
Der Aufbau des Alpengartens Villacher Alpe ist das Werk von idealistischen Naturliebhabern – Gärtnern, Wissenschaftlern, Bergsteigern und vielen freiwilligen Helfern.
Seit über vierzig Jahren wird der Garten ausschließlich von Freiwilligen betreut, die sich bemühen die Anlage im Sinne ihrer Gründer weiterzuführen.
Derzeit sorgen etwa 40 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege der Pflanzen, Abnahme und Aufzucht von Samen, Kompostierung, Betreuung von Wegen und Zaunanlagen, Aufrechterhaltung der Wasserversorgung, Instandhaltung der technischen Anlagen, Erhaltung der Alpengartenhütte und der Sanitäranlagen, Hüttendienste während der Öffnungszeiten und Küchendienste zur Versorgung der Arbeitsteams.
Kärnten liegt im Schnittpunkt mehrerer Florengebiete. Zu den arktisch- alpinen und mitteleuropäischen Formen kommen noch eine Reihe illyrischer,
submediterraner und pannonischer Elemente , was Kärntens Flora so überaus reich macht.
Der Alpengarten liegt in 1500 m Seehöhe an der Grenze von montaner und subalpiner Vegetationsstufe. Mehr als 800 Pflanzenarten wurden entsprechend ihrer ökologischen
Zugehörigkeit in 25 Pflanzenquartieren auf einer Fläche von mehr als 10.000 m2 untergebracht. Im Unterschied zu ähnlichen Anlagen ist der Alpengarten Villacher Alpe ein Naturgarten, in dem schon rund
ein Drittel der Pflanzen am ursprünglichen Standort vorhanden waren. Die weiteren Arten wurden in den Garten verpflanzt und werden heute laufend ergänzt, wobei überwiegend Jungpflanzen aus eigener
Aufzucht Verwendung finden.
Auf Grund der Lage des Alpengartens findet man vornehmlich montane und alpine Florenelemente der Kalkflora der Südalpen. Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden sowie Kalkschuttgesellschaften werden nach Möglichkeit dargestellt. Es ist aber auch die Silikatflora mit zahlreichen Arten vertreten, wobei einige eiszeitliche Silikatblöcke am sogenannten Zirbenbühel und künstlich herbeigeschafftes silikatisches Material als Substrat über dem Kalkuntergrund dies ermöglichen. Mehrere Hochstaudenfluren, ein Ausschnitt aus einem kräuterreichen Rotbuchenwald und eine alpine Lägerflur ergänzen die Vielfalt des Alpengartens. Um einige subalpine Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen zeigen zu können, wurden künstlich ein kleiner Teich sowie eine Nasswiese angelegt. Zum Erkennen der Pflanzen sind im Garten Schilder aufgestellt, die neben dem deutschen Namen und der Pflanzenfamilie auch die wissenschaftliche Bezeichnung in lateinischer Sprache anführen.
Um die gesamte Palette der Alpenblumen im Villacher Alpengarten sehen zu können, müsste der interessierte Besucher im Juni die Frühblüher, Ende Juni bis Juli die Hauptblüte und im August die Hochstaudenblüte mit vielen Spätblühern besichtigen. Die Beschreibung des Gartens im Detail kann dem Alpengartenführer entnommen werden, Abweichungen der Artenzusammensetzung seit Drucklegung treten klima- und standortbedingt auf.
http://www.alpengarten-villach.at/